Die Natur als Wirtschaftsgut: In Kreuth stellte gestern der Forstbetrieb Schliersee sein regionales Naturschutzkonzept bei einer kleinen Wanderung vor – hier sind die Eindrücke.
Unbedingt schützenswert: Der bayerische Bergmischwald
Erstmal stutzt der Laie: Was macht der Forstbetrieb Schliersee in Kreuth? Tatsächlich geht das Gebiet, das durch das Team von Forstbetriebsleiter Christoph Baudisch betreut wird, aber noch um einiges über die Region Tegernsee hinaus. Gut 34.000 Hektar südlich der Linie München – Rosenheim werden von dem Unternehmen bewirtschaftet.
Dabei ist nicht nur die wirtschaftliche Rentabilität ein Faktor, sondern der nachhaltige Umgang mit der Ressource „Wald“ und der Respekt vor dem Forst als Lebensraum. Hierzu wurde nun bei einer Wanderung in Kreuth die wesentlichen Elemente des neuen Naturschutzkonzeptes vorgestellt.
Baudisch hatte eingeladen und eine bunte Runde Interessierter kam, darunter Alexander Radwan, Mitglied des Bundestages für die CSU, sowie Parteikollege und Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider.
Auch die Politik ist an den Bayerischen Staatsforsten interessiert: Bürgermeister Bierschneider und MdB Radwan
Gastgeber waren jedoch Baudisch sowie der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten, Martin Neumeyer. Auf dem Rundgang wurden die einzelnen Stationen des Konzeptes und der aktuelle Stand erläutert. Das Naturschutzkonzept besteht aus einer gesunden Mischung aus Nadel- und Laubbäumen, jungen und altem Baumbestand.
Totholz und sogenannte Biotop-Bäume sind ein sehr wichtiger Bestandteil eines lebendigen Waldes. „Sie bieten die Grundlage für die Artenvielfalt in den bewirtschafteten Wäldern“, so erklärt Forstbetriebsleiter Baudisch, „Sie bieten Nahrungs- und Nistmöglichkeiten für Insekten, Vögel und andere Tiere.“
Die Herren der Wälder: Forstbetriebsleiter Christoph Baudisch und Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten AöR Martin Neumeyer stellen das Naturschutzkonzept vor.
So seien 40 Kubikmeter Totholz pro Hektar Waldfläche wünschenswert – ein Wert, den man in dem hiesigen Gebiet fast erreicht habe. Bei den Biotop-Bäumen müsse man in manchen Bereichen noch zulegen. Ein Biotop-Baum ist ein lebender Baum, der durch Naturschäden als Nutzholz nicht mehr interessant ist, aber eben durch diese Schäden – wie Pilzbefall, Blitzeinschlag, Specht-, Mulm- oder Faulhöhlen – besonders interessant als Wohnstätte geworden ist. Solche Bäume werden mit Schlangenlinien markiert und dürfen dann nicht gefällt werden.
Die Schlangenlinie markiert den Biotop-Baum. Er ist Heim, Nahrung und Schutz für zahlreiche Tierarten.
Den vollständigen Artikel finden Sie bei der „Tegernseer Stimme“.